Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Neben Übelkeit, Müdigkeit und geschwollenen Beinen zählen Rückenschmerzen zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden. Man geht davon aus, dass bis zu 60–70 % der schwangeren Frauen irgendwann während ihrer Schwangerschaft unter Rückenschmerzen leiden. Obwohl dieses Symptom meist auf normale Veränderungen in der Schwangerschaft zurückzuführen ist, ist es notwendig, auf bestimmte Anzeichen zu achten, die auf eine schwerwiegendere Schmerzursache hinweisen könnten.

In diesem Blog erklären wir, warum Rückenschmerzen während der Schwangerschaft auftreten, geben nützliche Tipps zur Linderung dieser Schmerzen und erklären, wann ein Arztbesuch notwendig ist.

Warum kommen Rückenschmerzen während der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper einer Frau auf vielfältige Weise – die schwangere Frau nimmt an Gewicht zu, bestimmte Körperteile schwellen an, Übelkeit, erhöhter Harndrang, Gefühl von Müdigkeit, Erschöpfung usw. All dies wird durch zahlreiche hormonelle und mechanische Faktoren verursacht sowie emotionale Veränderungen einer Frau.

Eines der häufigen Probleme, die aus der Kombination mehrerer solcher unterschiedlicher Veränderungen entstehen, sind Rückenschmerzen, die bereits in der Frühschwangerschaft auftreten können. Frauen, die bereits in einer ihrer vorherigen Schwangerschaften oder in einem anderen Lebensabschnitt Probleme mit Schmerzen im unteren Rücken hatten, haben ein höheres Risiko, in der aktuellen Schwangerschaft die gleichen Schmerzen zu entwickeln. Ein höheres Risiko wurde auch bei Frauen mit erhöhtem Körpergewicht und bei Frauen mit überwiegend sitzender Lebensweise beobachtet. Bei Frauen, die bestimmte körperlich anstrengende Tätigkeiten ausüben, treten während der Schwangerschaft auch häufiger Rückenschmerzen auf.

Veränderungen im unteren Rücken führen typischerweise zu:

• Auftreten von Schmerzen unterschiedlicher Intensität, die beim Sitzen, Stehen, Gehen, Heben von Gegenständen, beim Geschlechtsverkehr, beim Beugen oder Drehen des Rumpfes beginnen oder sich verschlimmern
• Schlafprobleme aufgrund von Schmerzen und der Unfähigkeit, eine bequeme Körperhaltung zu finden
• eingeschränkte Beweglichkeit des unteren Rückens (Lendenwirbelsäule)
• Veränderungen im Gleichgewicht und beim Gehen.
• Leider verschlimmern sich die Schmerzen oft mit fortschreitender Schwangerschaft, hören aber normalerweise kurz nach der Entbindung auf. In einigen Fällen kann es dauerhaft zu einer chronischen Erkrankung kommen.

In den ersten Wochen der Schwangerschaft sind hormonelle Veränderungen die Hauptursache für Rückenschmerzen, während im zweiten und dritten Trimester die mechanische Belastung der Wirbelsäule aufgrund des Gewichts des Fötus im Bauch und des zusätzlichen Körpers die Hauptursache für Schmerzen ist Masse, die der Bewegungsapparat tragen muss.

Wie kannst du dir selbst helfen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich bei mittelschweren Rückenschmerzen zu helfen, über die wir im weiteren Verlauf des Textes sprechen.

Schuhwerk

Um Bein- und Rückenschmerzen zu lindern und Druck auf geschwollene Füße vorzubeugen, sollten die Schuhe bequem und weit genug sein. High Heels in der Frühschwangerschaft dürften keine Probleme bereiten, das spätere Tragen ist jedoch nicht zu empfehlen. Durch die Fußstellung kommt es bei High Heels zu einer stärkeren Belastung des unteren Rückens und der Beingelenke, was zum Auftreten bzw. zur Verstärkung bestehender Schmerzen führen kann. Ein weiterer Grund ist die Sturzgefahr, die durch eine Verschiebung des Gleichgewichtszentrums entstehen kann, die zu Instabilität und Gangveränderungen führt.

Schlafen

Wir verbringen viel Zeit mit Schlafen, daher ist es sehr wichtig, in welcher Position sich unser Körper während dieser Zeit befindet, insbesondere während der Schwangerschaft. In den späteren Schwangerschaftswochen kann das Schlafen auf dem Rücken den Kreislauf der Mutter belasten und ist daher nicht zu empfehlen.

Aus anatomischer Sicht ist das Schlafen auf der linken Seite optimal, das Schlafen auf der rechten Seite ist jedoch auch akzeptabel. Es empfiehlt sich, ein Kissen zwischen den Füßen zu legen.

Training

Die Rückenmuskulatur stützt die Wirbelsäule, daher ist es wichtig, dass sie entwickelt und aktiv ist. Neben der Kräftigung der Rückenmuskulatur ist auch moderate körperliche Aktivität empfehlenswert, sofern der Arzt keine strikte Schonung anordnet.

Körperposition im sitzen

Beim Sitzen sollte sich das Becken leicht über der Höhe der Knie befinden und der Rumpf aufrecht stehen. Als Stütze kannst du ein kleines Kissen oder ein gefaltetes Handtuch hinter den unteren Rücken legen. Es wird empfohlen, etwa alle 40 Minuten aus dem Sitzen aufzustehen und leichte Übungen zu machen oder zu Fuß zu gehen.

Warm- und Kaltpakete

Bei neu auftretenden mäßigen Rückenschmerzen, die mit Hitze und Entzündungen einhergehen, empfiehlt es sich, zunächst eine kalte Kompresse auf die Schmerzstelle aufzulegen, um die Blutgefäße zu komprimieren und dadurch Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren. Diese Art der Therapie ist in den ersten 48 Stunden nach Schmerzbeginn am effektivsten. Du solltest niemals Eis direkt auf die Haut legen. Es ist notwendig, es in ein Handtuch oder Küchentuch zu wickeln, es dann auf die Haut zu legen und in Zyklen von 15 Minuten mit Pausen dazwischen zu halten, bis der Schmerz und die Entzündung nachlassen. Danach solltest Du mit warmen (nicht heißen) Kompressen oder warmen Duschen/Bädern beginnen, die das Gewebe aufweichen, die Beweglichkeit verbessern und die Steifheit des schmerzenden Körperteils verringern. Wenn der Schmerz länger anhält (mehr als 4 Wochen) oder das Hauptsymptom eine Steifheit ohne Entzündung ist, kannst Du sofort warme Kompressen anlegen.

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Heben von Gegenständen vom Boden

Während der Schwangerschaft solltest Du keine sehr schweren Gegenstände heben, da aufgrund der bereits erwähnten Veränderungen am Bewegungsapparat die Verletzungsgefahr größer ist, insbesondere wenn die angewandte Technik an sich nicht korrekt ist oder Du bereits eine schwerwiegendere Verletzung hattest, Verletzung wie etwa einem Bandscheibenvorfall.

Beim Aufheben von Gegenständen vom Boden oder beim Bücken ist die einzig richtige Vorgehensweise das Absenken und Heben aus der Hocke, bei der die Kraft aus den Beinen kommt und der Rücken gerade ist.

Stützgürtel für Schwangere Frauen

Auf dem Markt sind Gürtel für Schwangere erhältlich, die um den Rücken und den Bauch befestigt werden und zusätzliche körperliche Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten bieten. Die Verwendung dieser Gürtel empfiehlt sich in der fortgeschrittenen Schwangerschaft, wenn der Bauch bereits groß ist und Rückenschmerzen vorhanden sind. Diese Gürtel dienen der äußeren Stützung und dienen der Entlastung der Rücken- und Wirbelsäulenmuskulatur. Es wird nicht empfohlen, den Gürtel länger als 2 bis 3 Stunden am Stück zu tragen, um eine Gewöhnung des Körpers an die „Unterstützung“ zu verhindern. Es ist wünschenswert, die Stützmuskulatur der Wirbelsäule während der Pausen beim Tragen des Gürtels zu stärken.

Die Verwendung eines Stützgürtels wird schwangeren Frauen, die bereits Kreislaufprobleme hatten oder haben, nicht empfohlen. Wir empfehlen Ihnen unbedingt, Ihren Arzt zu konsultieren, bevor Du einen Stützgürtel während der Schwangerschaft verwendest.

Physiotherapie

Wenn Deine Rückenschmerzen dich in deinen täglichen Aktivitäten einschränken und keine der zuvor genannten Methoden hilft, wende Dich an einen Spezialisten, der Erfahrung in der Arbeit mit schwangeren Frauen hat.

 

Euer LittleSleeps Team <3